Volunteer Work in Südafrikas Wildnis

Eine Idee ist geboren…

Was macht eine Polizeibeamtin im Sabbatjahr? Natürlich: viel reisen! Frei sein! Die Welt entdecken! Klar. Aber was mache ich, um auch einen Mehrwert für mich selbst und am besten auch für andere zu gewinnen? Was eignet sich da am besten? Genau diese Fragen habe ich mir gestellt und bin so auf auf die Vergleichsplattform „volunteerword.com“ gestoßen. Dort werden weltweit Freiwilligenprojekte im Ausland vorgestellt. Ausgestattet mit einer Suchfunktion. 

Also flugs eingegeben was ich gerne machen will – mit Tieren arbeiten – und schon wird eine Vielzahl an Möglichkeiten ausgeworfen.

Schnell war klar: ich will nach Afrika. Die Big Five, unberührte Landschaften, Wildnis. Da muss ich  hin. Zwischen all den verschiedenen Anbietern entschied ich mich für das „Big 5 Monitoring, Conservation, Sustainable Living“ Projekt in Thabazimbi, Südafrika. Die Bewertungen waren sehr gut und auch die Beschreibung des Projekts sprach mich sofort an. Also flugs ein kleines Bewerbungsschreiben aufgesetzt und ab die Post. Die Antwort von Sabrina kam schnell: sie würden sich freuen mich bei sich zu haben und das von mir angefragte Einzelzimmer war auch noch frei. Nur schlug sie vor anstatt der von mir angefragten zwei Wochen gleich auf drei Wochen zu erhöhen. Klar – kein Problem. Ich war ja im Sabbatjahr.

Ich buchte den Flug nach Johannesburg und Anfang Mai 2019 ging es los. Das große Abenteuer.

Ankunft in Südafrika

Am Dienstag vormittag kam ich in Johannesburg an. Ich hatte den Transfer mit gebucht und wartete also voller Vorfreude und Spannung auf Koos, der mich abholen sollte. Die Wartezeit nutzte ich um Geld abzuheben und mir eine südafrikanische SIM-Karte für mein Handy zu kaufen. Das klappte alles problemlos.

Auch Koos erkannte ich in der großen Halle sofort. Er sah aus wie der typische Ranger. Cargohose und Hemd in gedeckten Farben. Naja – und ein Schild mit dem LEO-Logo hielt er auch hoch.

Ich war an diesem Tag die Einzige, die angekommen war und so machten wir uns zu zweit auf den etwa 4stündigen Weg zur Base Lodge in der Nähe von Thabazimbi. Die 4 Stunden waren nur die reine Fahrzeit. Wir aber waren den ganzen Tag unterwegs. Reifen besorgen, Einkaufen, Mittagessen in einem netten Restaurant, bestellte Pizzen abholen und dann endlich kamen wir im Dunkeln auf der Farm an. Bis auf eine Angestellte waren aber noch alle ausgeflogen. Sie waren immer noch auf dem „PM Game Drive“. Hui, war das aufregend. 

Ich konnte mein Zimmer beziehen – ein kleines Zimmer mit einem französischem Bett und einem großen Schrank. Toll war das eigene kleine Bad mit Dusche und die zwei großen Fenster. Moskitonetz aufgespannt, mein Kissen aufs Bett – ich war da: in Afrika. Mitten in der Wildnis. Mitten zwischen den Big 5. Uns trennte nur ein Elektrozaun, der um das Gelände der Farm gespannt war. Wie aufregend.

Kurze Zeit später kamen die anderen Volunteers vom Game Drive zurück. Dann war Leben in der Bude. Wir aßen die Pizza und lernten uns schon ein bisschen kennen. Ich fühlte mich gleich sehr wohl. Alle schienen sehr nett zu sein. Kurz nach 22 Uhr war aber jeder im Bett. Und das lag nicht nur daran, dass jeden Tag um 22:15 Uhr der Strom abgeschaltet wurde, wie ich in den nächsten Tagen selbst erfahren durfte.

Der erste Tag

Als ich am nächsten Morgen aufstand um zu frühstücken waren die anderen schon längst ausgeflogen. Der „AM Game Drive“ startet vor Sonnenaufgang, um auch hier die Möglichkeit zu haben nachtaktive Tiere zu beobachten. Für uns im Mai hieß das um 5:30 Uhr Abfahrt. Aber am ersten Tag durfte ich morgens noch nicht mit – ich erlebte Einweisung in die täglichen Abläufe. Ally, die für die Volunteers und das Essen, zuständig war, erklärte mir die Abläufe auf der Farm und ließ mich gefühlte 20 Sicherheitsformulare lesen und unterschreiben. OK – wir waren in der Wildnis und das ist offensichtlich nicht ganz ungefährlich. Spätestens als ich meine Blutgruppe und die Erreichbarkeit meines Mannes und meiner Hausärztin auf einen kleinen Zettel schrieb und zu denen von den anderen legte war mir das auch klar.

Ich schaute noch zwei Dokumentationen über die Wildnis Südafrikas und dann war es auch schon Zeit zusammen mit Ally das Mittagessen vorzubereiten. Die anderen sollten gegen 12 Uhr zurück sein.

Um 15:30 Uhr hieß es dann auch für mich: ab auf das Fahrzeug und rein in die Wildnis. Schön war, dass wir in dieser Woche nur 5 Volunteers waren – das bedeutete, wir hatten viel Platz auf dem Fahrzeug, das eigentlich für 9 Volunteers ausgelegt ist. Und alle durften mit auf die Drives. Keiner musste auf der Farm zurückbleiben und dort Aufgaben erledigen oder das Essen vorbereiten. Unsere Arbeitskraft wurde auf den Drives dringender benötigt. Und darüber freuten wir uns sehr.

Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie es war das Gelände der Farm zu verlassen. Die Straße zu überqueren und danach durch ein großes eisernes Tor in den Marakele National Park zu fahren. Ich fühlte mich wie in „Jurassic Park“. Das Tor öffnet sich. Man fährt hinein und wartet auf der anderen Seite bis sich das Tor wieder geschlossen hat. Erst dann fährt man weiter. Mann, war das aufregend.

Und mein erster Tag enttäuschte mich nicht! Conny, unsere Rangerin, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Was für eine tolle, starke Frau! Und wir hatten so viel Glück. Gleich am ersten Tag endeten wir in einer riesigen Elefantenherde, die um unser Fahrzeug ihren Abendsnack einnahm. Wie klein und hilflos man sich da fühlt ist nicht zu beschreiben und muss man selbst erlebt haben. Wir saßen alle mucksmäuschenstill im Fahrzeug und warteten bis die Herde wieder im Busch verschwand. Mein extra für diesen Urlaub gekauftes Teleobjektiv konnte ich getrost die nächsten Tage im Rucksack lassen. Die Tiere waren nie so weit weg, als dass ich ein Teleobjektiv gebraucht hätte.

Wo liegt der Marakele National Park?

LEO Africa betreut die Sektion „Marataba“ des Marakele National Park, im Herzen der Waterberg Mountains in Südafrika.  Der Park ist etwa 670 Quadratkilometer groß und als Wildschutzgebiet unter der Obhut von South African National Parks. Aufgrund seiner Lage zwischen der trocken Zone im Westen und der feuchten Zone im Osten gibt es dort eine Vielzahl von Wildtieren. Der Park liegt etwa eine Autostunde von der nächsten großen Stadt, Thabazimbi, entfernt. 

Die Sektion, die von LEO betreut wird ist etwa 23.000 Hektar groß. Sie ist gekennzeichnet von majestätisch anmutenden Berglandschaften der Waterberg Mountains, tiefen Tälern, Flüssen und mit gras bewachsenen Hügeln. Anzutreffen sind dort neben den BIG FIVE (Elefant, Nashorn, Leopard, Löwe, Büffel) auch eine Vielzahl anderer Wildtiere, wie beispielsweise Impalas, Kudus, Nilpferde, Geparden, Hyänen und etwa 400 verschiedene Vogelarten. Alle Tiere hier abschließend aufzuzählen ist schlicht nicht möglich!

In der Sektion sind lediglich zwei Luxus-Lodges vorhanden. Andere Gäste sind nicht erlaubt. Somit ist man die meiste Zeit tatsächlich in menschenleeren Gegenden unterwegs. 

In einer unglaublich schönen Landschaft mit einer beeindruckenden Tier- und Pflanzenwelt.

Was sind denn die Aufgaben von LEO?

Ziel des LEO Africa Forschungsprojekts ist es, Verantwortlichen des Parks und Ökologen detaillierte Informationen über die wild im Park lebenden Tiere zur verfügung zu stellen. Diese Informationen werden verwendet, um ausgewogene, stabile und nachhaltige Ökosysteme zu erhalten.

Im Rahmen des Programms werden durch LEO Bewegungen, Verhalten, Anzahl, Essverhalten von Löwen, Nashörnern, Leoparden, Elefanten, Büffeln, Geparden und Hyänen aufgezeichnet und überwacht. 

Die Freiwilligen helfen bei diesen täglichen Aufgaben. So werden täglich zwei Überwachungsfahrten durchgeführt. Auf diesen Fahrten wird der Tierbestand beobachtet, aber auch Arbeiten wie Buschräumung und Straßenreparatur stehen auf dem Programm. Während der Fahrt ist immer ein erfahrener Ranger dabei, der über die Flora und Fauna informiert. Außerdem lernt man Fährten zu lesen. Und natürlich ist der Ranger auch für die Sicherheit der Mannschaft verantwortlich. 

Im Einzelnen sehen die Aufgaben der Freiwilligen so aus:

  • Teilnahme an täglich zwei Überwachungsfahrten  (Morgens und Nachmittags)
  • Ermittlung und Überwachung der Anzahl der Raubtiere im Nationalpark, wie bsw. Löwen, Leoparden, Hyänen und Geparden
  • Überwachung des Ernährungsverhaltens, Auswahl der Beute, Häufigkeit der Tötungen und der damit verbundenen ökologischen Auswirkungen
  • Beobachtung des Sozialverhaltens von Löwen-, Geparden-, Hyänen-, Nashorn- und Elefantenpopulation im Park
  • Beobachtung der räumlichen Bewegung von Raubtieren und Pflanzenfressern
  • Aktualisierung der Identifizierung-Kits, Fertigung von Fotos und Videos
  • Auswertung der Wildkameras
  • Naturschutzarbeit, wie bsw. Instandsetzung von Straßen, Rodung von Buschpflanzen, Erosionsschutz, Entfernung von eingeschleppten Pflanzenarten, Umsiedlungen von Tieren
  • Verhinderung von Wilderei
  • Sammlung and Analyse von Daten mit dem Ziel monatliche Berichte an den Park Manager zu erstellen

Und auch auf der Farm sind die Aufgaben vielfältig.  Abwechselnd werden hier die Freiwilligen eingeteilt, um im Büro, in der Werkstatt, im Gemüsegarten und beim Kochen zu helfen.

Wichtig zu wissen ist natürlich auch, dass LEO Africa keine finanzielle Unterstützung der Regierung erhält. Das bedeutet, dass nur das Geld, das die Freiwilligen bezahlen, der Finanzierung und Aufrechterhaltung des Projekts dient. Ohne die Freiwilligen wäre es nicht möglich dieses Naturschutzprojekt zu finanzieren. Ich würde das als klassische „win-win-Situation“ beschreiben: wir haben die Möglichkeit eng mit den Rangern zusammenzuarbeiten und somit einen tiefen Einblick in die afrikanische Tier- und Pflanzenwelt zu bekommen und LEO bekommt durch die finanzielle Zuwendung und praktische Hilfe der Freiwilligen erst die Möglichkeit dieses wichtige Projekt umzusetzen. 

 Wie sieht denn so ein „normaler“ Tag bei LEO aus?

Wer als Volunteer zu LEO will, sollte kein Problem mit dem frühen Aufstehen haben. Mein Wecker klingelte täglich um 4:45 Uhr. Dann schnell waschen, ein kurzes Frühstück, Wasserflasche füllen und ab auf’s Fahrzeug. Um 5:30 Uhr war Abfahrt. Wenn man zum Phuza-Dienst eingeteilt war, hieß das zusätzlich noch die Phuza-Box richten: Wasser abkochen und in Thermoskannen füllen, Becher und Löffel zählen, Teebeutel, Kaffee- und Milchpulver, Zucker und vor allem die Kekse nicht vergessen.

Morgens ist es unglaublich kalt auf dem offenen Fahrzeug. Dick eingemummelt, mit Decken auf den Beinen saßen wir im Wagen. Und die in der ersten Reihe mussten mit den Spotlights die Umgebung nach Nachtjägern absuchen. Kalt – aber spannend. Und jeden Tag wird man mit einem wunderschönen Sonnenaufgang belohnt. 

Meist waren wir bis 12/13 Uhr im Busch unterwegs. Angepeilt war zwar immer zur Mittagszeit zurück im Camp zu sein. Aber wenn man in einer Herde Elefanten steht kommt man nicht mehr so schnell weg.

Mittags gibt es dann Mittagessen, das von Ally und einem Freiwilligen, der zum Dienst eingeteilt war, zubereitet worden ist. Dann war Siesta angesagt. Ich habe diese oft mit einem Kaffee und einem Buch in der Hängematte im Garten verbracht. Und nicht selten dann genau dort mit einem Nickerchen verbracht.

Denn um 15 Uhr ging es wieder zurück in den Busch. Weitere fünf spannende Stunden in der Wildnis lagen vor uns. Und ein atemberaubender Sonnenuntergang. Und wieder: alle Klamotten, die man morgens nach und nach ausgezogen hatte, musste man jetzt wieder nach und nach anziehen. Sobald die Sonne untergegangen ist, wurde es nämlich wieder richtig kalt.

Zurück im Camp gab es Abendessen. Und nach einer kurzen Dusche ging auch jeder schnell ins Bett – am nächsten Tag klingelte ja wieder der Wecker um kurz vor fünf Uhr. Und außerdem geht um 22:15 Uhr das Licht aus, weil der Strom abgeschaltet ist.

Freitage und Sonntage sind bei Leo immer etwas besonderes. Am Freitag geht man nur morgens auf „Game Drive“. Nachmittags geht’s in die Stadt nach Thabazimbi. Dort wird eingekauft und wir Volunteers ergänzten unsere persönliche Essenvorräte, luden unsere SIM-Karten auf, telefonierten mit den Liebsten zu Hause oder surften im WLan. Und Abends gingen wir alle zusammen in einem Restaurant essen und spielten Billard. 

Sonntags finden keine Game Drives statt. Das ist der Tag zum Wäsche waschen, Fotos sichten, Wildkameras auswerten, Tagebuch schreiben, lesen, ausruhen und quatschen.

Außer man hatte Dienst – dann arbeitete man in der Küche, im Garten, im Büro oder was sonst so anfiel. Und abends gab es immer Eintopf auf dem offenen Feuer. Schön war das.

An einem Sonntag machten wir einen tollen Ausflug zum Dinner in eine der beiden 5-Sterne-Lodges im Nationalpark. Natürlich mussten wir das selbst bezahlen – aber das war es wert. Ein tolles Menü unter den Sternen Afrikas in beeindruckender Umgebung: das war es allemal wert. Und nach dem doch recht einfachen Essen im Camp auch eine willkommene kulinarische Abwechslung.

Was hat mich am meisten beeindruckt?

Südafrika hat mein Herz gestohlen. Ich war das erste Mal dort und werde mit Sicherheit wieder kommen. Die Wildnis dort hat mich tief beeindruckt. Die wilden Tiere mein Herz berührt. Die Landschaft ist unglaublich schön. Das Licht, der Duft, die Geräusche – all das werde ich nie wieder vergessen.

Natürlich ist es unfassbar, wenn man mit seinem kleinen Auto inmitten einer Elefantenherde steht. Die Elefanten zum Greifen nahe an das Fahrzeug kommen und man selbst die Luft anhält, um ja kein Geräusch zu machen. Das Adrenalin, das man spürt, wenn man einem Löwen direkt ins Auge schaut. Die Faszination, die die Hyänen – die in echt viel schöner aussehen, als man gemeinhin denkt – ausüben. Der Anmut und die Schönheit der Giraffen. Aber auch die kleinen Tiere, wie die Leopardenschildkröte, die den Weg kreuzt. Die ganzen wunderschönen Vögel.

Und die gemeinsame Zeit mit den Rangern, den anderen Volunteers, die alle dasselbe Ziel haben: die Erde und all ihre Bewohner zu schützen.

Das macht die Zeit bei LEO für mich unvergesslich und einzigartig!

Ihr habt noch Fragen?

Schreibt mir doch, oder hinterlasst einen Kommentar. Ich freue mich, wenn ich den ein oder anderen vielleicht auch inspiriert habe, in seiner Freizeit ein Freiwilligenprojekt seiner Wahl zu unterstützen.

Es gibt so vieles wo unsere Hilfe gebraucht wird. Und was man zurück bekommt ist unbezahlbar!

Banks Peninsula und Christchurch

Zunächst einmal ein fettes „Sorry“!

Jetzt bin ich doch tatsächlich schon ein paar Wochen wieder zuhause und habe noch kein Update gebloggt.

Neuseeland ist schon wieder so weit weg und doch so nah.
Die Eindrücke dieses wunderschönen Landes und der sympathischen Menschen werde ich nie vergessen. Es hat sich tief in mein Herz eingebrannt!

Doch nochmal dorthin zurück:

Lake Tekapo

Vom Lake Pukaki sind wir weiter Richtung Osten zum Lake Tekapo gefahren. Das ist der größte See der Südinsel von neuseeland. Lake Tekapo ist etwas touristischer und somit auch um ein Vielfaches teurer. Wir wollten eigentlich noch eine Nacht an dem See bleiben, aber der Campingplatz war so unverschämt teuer. Und das für einen Stellplatz an einer Wand ohne Aussciht auf den See. Die Toiletten waren teilweise auch defekt – da hieß es für uns weiter ohne Aufenthalt. Nach unserem tollen freedom-Campingplatz am Lake Pukaki kam das für uns nicht in Frage.

Wir schauten uns noch das astronomische Observatorium (Werbung) auf dem Mount John oberhalb des Sees an. Von dort hat man einen tollen Blick auf den See und die Umgebung. Und dann fuhren wir weiter. Übernachtet haben wir in Geraldine. Ein kleines Städtchen mit Charme. Aber ohne nennenswerte Sehenswürdigkeiten.

Banks Peninsula

Weiter ging es über den Peel Forest, inklusive Besteigung des Mount Peel, direkt Richtung Christchurch. Bevor wir aber unser AirBnb bezogen übernachteten wir oberhalb des Meeres im Godley Head Park. Von dort hat man eine atemberaubende Aussicht über Christchurch und das Meer. Aussicht heißt in Neuseeland aber meistens auch viel Wind. Das machte die Suche nach einem einigermaßen windgeschützten Stellplatz nicht ganz so leicht. Eine Frau, die ihr Zelt dabei hatte, gab nach ein paar Stunden entnervt auf. Gut, dass wir unseren Camper hatten.

Von Godley Head fuhren wir weiter auf die Banks Peninsula. Und was soll ich sagen – hätten wir gewusst, dass es dort so schön ist, wären wir früher gekommen.
Akaroa ist ein kleiner Ort mit netten Kneipen. Ganz toll war hier der freedom-Campingplatz direkt an der Marina. Zu Fuß konnten wir die Stadt erkunden. Alles war so friedlich und schön dort. Da man hier jedoch „nur“ einen Stadtstrand hat, wollte ich unbedingt noch an einen eher ursprünglichen Strand. Wir ergatterten einen Stellplatz an der Okains Bay. Hier badeten wir im sauberen Wasser und ließen ein bisschen die Seele baumeln. Einschlafen beim Meeresrauschen ist für mich sowieso das Größte!

Christchurch

Nun hieß es aber endgültig Abschied nehmen von unserem Camper. In Christchurch hatte ich uns ein nettes AirBnB (Werbung) gemietet. Das kleine Appartement bei Michael war perfekt für uns. Unseren Camper konnten wir direkt neben dem Haus auf einem Stellplatz parken. Wir hatten ein großes, bequemes Bett und ein eigenes Bad. So konnten wir uns mal wieder richtig ausbreiten und den Camper aufräumen, bevor die Rückgabe am Flughafen bevorstand. Das hat sich echt bewährt. Das Packen der Rucksäcke war in dem großen Appartement kein Problem. Wenn ich mir vorstelle ich hätte das alles in dem kleinen Camper machen müssen – naja.

Christchurch ist eine interessante Stadt. Überall sind die Schäden des großen Erdbebens 2011 noch sichtbar. Viele historische Gebäude sind so stark beschädigt, dass sie gestützt werden müssen. Ob sie jemals wieder aufgebaut werden können ist unsicher. Ich vermute nicht. Aber vermutlich tut es zu weh, sie abzureißen. Also stehen überall Ruinen – Zeichen der großen Katastrophe.
Aber neben seiner schrecklichen Geschichte, die man eindrucksvoll im Museum „Quake City“ (Werbung) erleben kann, hat Christchurch noch einiges mehr zu bieten. Es ist eine quirlige Stadt mit einer großen Kulutrszene. Als wir dort waren gab es an jeder Ecke Straßenkünstler. Das war toll!
Auch nette Kneipen hat die Stadt und alles ist zu Fuß erreichbar. Für uns war es ein richtig schöner Abschluß unserer Reise durch Neuseeland.

Bye, bye, Neuseeland

Die Abgabe unseres Campers war kurz und schmerzlos. Wir hatten ihn ja bereits ausgeräumt und aufgeräumt. Kaputt haben wir auch nichts gemacht. Alles war tiptop. Wir bekamen von Jucy (Werbung) sogar noch unsere Auslagen für den Ersatz eines defekten Kaffeebereiters und Campingtisches zurück. Und Jucy war sogar so freundlich uns die Mietgebühr für den Tisch zurück zu erstatten. Das nenne ich mal Service und Kundenorientierung. Also eine klare Empfehlung für Jucy.

Sowieso war der Camper das Beste was uns passiert ist. Mit seiner Größe passten wir auf jeden Supermarktparkplatz. Und unser Bett mit Ausguck in den Sternenhimmel war so gemütlich. Mit richtig viel Wehmut haben wir den kleinen grünen Camper in Neuseeland zurückgelassen.

„Always take the scenic route“

Ein Stück von uns wird aber immer in diesem wunderschönen Land bleiben! Neuseeland – du atemberaubende Schönheit! Wir kommen sicher zu Dir zurück!

Finanzierung des Sabbatjahrs

Wer wissen möchte wie ich mein Sabbatjahr finanziert habe, der darf gerne hier klicken.

Ein ruhiger Jahreswechsel

Was haben wir für ein Glück mit dem Wetter gehabt? Einfach nur WOW!

Bilder gibt es dann wieder mal später (Verbindungsprobleme-sorry) bzw. aktueller auf Facebook und Instagram. Also schaut doch einfach dort vorbei.

Die Catlins 

Von Fortrose sind wir gemütlich mit vielen Zwischenstops nach Kaka Point (ja, das heißt wirklich so) gefahren.

Auf dem Weg haben wir uns das Waipapa Lighthouse angeschaut. Weil wir dachten am Strand wären Pinguine sind wir ein Stück den Strand entlanggelaufen. Überall standen Warnschilder, dass man auf die Seelöwen aufpassen soll und sich auf gar keinen Fall zwischen sie und das Meer stellen soll. Vor Krabbenfischern – einer Vogelart – hat uns keiner gewarnt. Die brüten offensichtlich am Strand und wurden immer lauter, als wir näher kamen. Ein Pärchen griff sogar an. Im Tiefflug und mit lautem Geschrei versuchten sie uns zu verjagen. Mit Erfolg! Mit den Krallen will man keine Bekanntschaft machen. Pinguine haben wir natürlich keine gesehen.

Vom Leuchtturm fuhren wir zum südlichsten Punkt auf der Südinsel, dem Slope Point. Tolle Aussicht und das Gefühl am Ende der Welt zu sein machen das zu einem echten Erlebnis.

Über die Purakanui Falls – ein relativ kleiner, aber über mehrere Terrassen fallender Wasserfall ging es weiter nach Kaka Point. Dort gibt es einen schönen Strand. Warum wir da aber unser Nachtlager aufschlugen lag an den Gelbaugenpinguinen. Die sollen hier nämlich jeden Abend zu ihren Nestern zurückkommen. Das wollten wir sehen.

Zuvor schauten wir uns noch das Kap Nugget Point an. Zerklüftete Inseln, die sogenannten Nuggets, ragen hier ins wilde Meer. Das sieht wirklich beeindruckend aus.

Aber das absolute Highlight waren wieder mal die Tiere. Kurz vor Sonnenuntergang stellten wir uns in das Versteck – eine Hütte mit mehren Ausgucken – an der Roaring Bay um die Pinguine zu beobachten. Und wir hatten Glück. Vier Gelbaugenpinguine kamen tatsächlich aus dem Meer und watschelten zu ihren Nestern. 

Dunedin

Auf relativ direktem Weg fuhren wir weiter nach Dunedin. Da wir relativ früh ankamen, bezogen wir unseren Stellplatz in St. Clair unweit des Strandes. Also Badehose an und zum Beach. Der war auch richtig toll. Schöner Sandstrand und tolle Wellen. Aber das Wasser war so kalt. So etwas habe ich bislang noch nicht erlebt. Das kommt offensichtlich direkt vom Südpol. Baden war also eher nicht angesagt. Schnell rein und wieder raus war hier das Motto.

Dunedin hat etwas mehr als 120.000 Einwohner und hat uns wirklich positiv überrascht. Nette Kneipen, eine überschaubare Innenstadt und das allerbeste: Streetart überall. Und zwar richtig tolle. Es gibt einen Übersichtsplan mit den schönsten Kunstwerken. Und natürlich sind wir alle abgelaufen.

Weiter ging es Richtung Norden. Einen Stopp legten wir bei den Moeraki Boulders ein. Wie der Name schon sagt liegen hier Steinkugeln rum. Eine ganze Ansammlung riesiger Kugeln liegt hier im und am Meer. Das sieht echt toll aus und lohnt wirklich einen kleinen Besuch.

Oamaru und der ruhigste Jahreswechsel aller Zeiten

Silvester stand vor der Tür. Wir wollten das in Oamaru feiern. Raketen oder Böller gibt es hier nicht zu kaufen. Vermutlich wegen der Waldbrandgefahr. Fast überall sind offene Feuer sowieso verboten. Da wäre es ja kontraproduktiv Raketen in die Luft zu schießen. Also waren wir gespannt, ob in Oamaru überhaupt was geboten ist.

In der Scott‘s Brewing Company (Werbung) wurden wir fündig. Livemusik mitten in der Brauerei. Gutes Essen und bezahlbare Bierpreise. Zwischendrin mussten wi nochmal kurz weg um nach Zwergpinguinen Ausschau zu halten. Und tatsächlich. Ein kleiner Pinguin machte sich vom Meer auf, über die Straße, quer durch den Campingplatz zu seinem Nistplatz. Dafür brauchte der Arme relativ lange. Natürlich waren überall Menschen. Und der kleine Zwerpinguin hatte sichtlich Bedenken, die Straße zu überqueren. Mehrmals drehte er um. Wir warteten in angemessenen Abstand und trauten uns nicht zu bewegen. Am Ende packte er all seinen Mut zusammen und lief los. So ein süßer kleiner Zwerg.

Zurück in der Brauerei war das Fest noch in vollem Gange. Kurz vor Mitternacht zählten alle den Countdown, um dann… nichts. Kein Feuerwerk, kein Sekt, kein Anstoßen. Einfach weitermachen. Prost. Witzig.

Oamaru hat auch sonst einiges zu bieten. Alte viktorianische Gebäude und viele Künstler, die hier Ihre Ateliers haben. Uns hat es hier wirklich sehr gut gefallen.

Aber wir wollten weiter. Wieder zurück in die Berge.

Aoraki/Mount Cook National Park

Bevor es in den Nationalpark ging, mussten wir erst mal unsere Vorräte auffüllen. Das Klo und Abwasser entleeren und volltanken. Wir wollten auf einfachen bzw. freien Campingplätzen bleiben. Deshalb war wichtig, dass wir alles dabei hatten und unsere Tanks voll bzw. leer waren.

Die erste Nacht verbrachten wir am Lake Pukaki. Ein unglaublich türkisfarbener See mit Sicht auf den höchsten Berg Neuseelands, dem Mount Cook. Wenn man ihn denn sieht. Wir haben ihn an diesem Tag nicht gesehen, da er sich hinter Wolken versteckt hielt. Aber in den nächsten Tagen hatten wir mehr Glück.

Ganze drei Tage übernachteten wir am Fuße der Dreitausender auf dem White Horse Hill Campground. Von dort aus unternahmen wir viele Wanderungen. Die Gletscher sind hier allgegenwärtig. Schon auf kleinsten Rundwegen bekommt man eine tolle Sicht. Und Hubschrauber fliegen so gut wie keine. Franz Josef Glacier – du kannst einpacken. Wir jedenfalls verstehen überhaupt nicht warum um den Franz Josef so ein Hype gemacht wird. Uns hat die Gegend am Mount Cook viel besser gefallen.

Lake Pukaki

Da der Platz am Lake Pukaki so schön war, sind wir heute nochmal zum Übernachten zurückgekommen. Und wir haben sogar „unseren“ tollen Stellplatz wieder gesichert. Einen frischen Lachs haben wir zuvor auch gekauft. Der Abend kann kommen. Egal wie das Wetter wird – wir machen es uns schön!

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„Raubtiere“ – so klein und doch so lästig

Ein paar Tage offline, viele Erlebnisse später und ich komme mal wieder zum Schreiben.

Wir sitzen in Fortrose, einem kleinen Dorf am Eingang zu den Catlins.

Doch was ist bis hierher – immerhin sind etwa 700 Kilometer mehr auf unserer Tachoscheibe – passiert?

Wanaka – we love you

Fangen wir mal in Wanaka an. Das ist die Stadt, die uns bisher in ganz Neuseeland am besten gefallen hat. Nicht zu groß und nicht zu klein. Direkt an einem wunderschönen, tiefblauen See mit glasklarem Wasser gelegen und umgeben von hohen Bergen. Was will man mehr?

Wir stellten unseren Camper auf einem Campingplatz direkt in der City ab. Mit Blick auf den See und genossen Wanaka ganze zwei Tage. Schließlich wollten wir Roy‘s Peak erklimmen. Wanakas Hausberg. Die Wetteraussichten waren nicht so rosig. In den Wolken lag der Gipfel. Trotzdem machten wir uns auf den anstrengenden Weg. 16 km und mehr als 1200 Höhenmeter. Ja. War anstrengend. Aber hey. Es hat sich sowas von gelohnt! Ein Traum!

Aber auch die Bars und der berühmte Wanaka Tree lohnen. Wanaka – we love you!

Queenstown und Glenorchy

Weiter ging es auf der Nebenstrecke Richtung Queenstown. Und ich muss sagen. Das ist nicht meine Stadt. Zu viele Menschen auf zu wenig Platz. Und dann die ganzen Adventure Angebote… ich finde nicht, dass man das braucht, wenn man so tolle Berge und Seen hat. Wir machten deshalb nur einen kurzen Stopp und fuhren weiter Richtung Glenorchy. Auf dem Weg dorthin übernachteten wir direkt am See Wakatipu an einem Freedom Campingplatz. Außer uns noch vier weitere Camper. Leider regnete es in Strömen, so dass mit Baden und draußen essen erst mal nix war. Warum das auch bei Sonnenschein nicht funktioniert hätte, erfuhren wir am nächsten Morgen. Horden von Sandmücken belagerten unser Auto. So schlimm, dass an Aussteigen, geschweige denn draußen frühstücken, nicht zu denken war.

Also wieder mal nur ein kurzes Sandmückenfrühstück (Müsli ohne Kaffee – keiner von uns wollte raus um das Gas aufzudrehen) und schnell weiter nach Glenorchy.

Dort fanden wir ein kleines Schmuckstück. Das Café „The trading post“ (Werbung). Dort gab es erstmal zwei tolle Flat White und hausgemachte Scones. Und von Nina wurden wir mit Infos versorgt, welche Wanderungen lohnenswert sind und wo wir das Dinner an unserem Hochzeitstag einnehmen können. Wir feierten nämlich am Sonntag unseren 14. Hochzeitstag und da wollten wir etwas nobler essen. Nina war sogar so freundlich und reservierte uns einen Tisch in der Kinloch Lodge für den darauffolgenden Abend.

Die zwei Tage in Glenorchy waren richtig schön. Das Dorf ist winzig – ist aber ein toller Ausgangspunkt für Wanderungen und die Region. Einige Drehorte vom Herrn der Ringe sind hier. So wanderten wir durch Isengard und dem Wald Mittelerde.

Und unser Menü in der Kinloch Lodge war richtig lecker. Vor allem der Nachtisch – Pavlova mit Himbeeren aus dem Garten -war der Hit!

Was wir hier mit Erstaunen und auch mit Erschrecken feststellten, war, dass mit Wanderern offensichtlich gutes Geld zu verdienen ist. So werden die „Great Walks“ – das sind mehrtägige Wanderungen – richtig vermarktet. Man kann sie nur laufen wenn man Monate im Voraus die Hütten bucht. Und die sind teuer. 140$ pro Nacht! Und das im Stockbett im 30-Mann Zimmer ohne Duschen. Aber immerhin mit Gemeinschaftsklo. Sein Essen und Trinken muss man natürlich auch selbst mitbringen. Es gibt nichts zum kaufen auf den unbewirtschafteten Hütten. Aber es gibt eine Alternative. Geführte Touren. Da darf man gediegen in der Lodge wohnen, zu der die Individualwanderer keinen Zugang haben. Nicht mal was zu trinken darf man dort kaufen. Betreten verboten! Steht überall dick und fett. Dafür müssen die geführten Wanderer aber auch ordentlich bezahlen. Für einen Wanderweg, der von jedem ganz einfach begangen werden kann. So was regt mich schon auf. Abzocke ist das und sonst gar nichts. Wo sonst auf der Welt gibt es zwei Klassen auf dem Berg? Kennt ihr noch ein Land in dem es ähnlich ist?

Wir wanderten also ganz alleine und genossen unser Rucksackvesper. Traumhafte Berge haben sie nämlich schon die Neuseeländer. Keine Frage!

Milford

Aber auch die Umgebung der Milford Road ist ein absolutes Wanderparadies! Wir wohnten ziemlich zentral auf dem Knobs Flat Campground (Werbung). Und da lernten wir wie man seinen Spot reserviert. Na, wie wohl? Indem man Handtücher über Campingstühle hängt und die dann auf seinem Wunschspot abstellt. Dann hat man denselben Platz, wenn man spät vom wandern zurückkommt. Quasi die Fortgeschrittenenversion vom Handtuch auf der Liege. Hat super funktioniert. 

In Milford haben wir uns natürlich den Mitre Point am Milford Sound angeschaut. Schon beeindruckend dieser Berg inmitten des Fjords. Und mit Jucycruises (Werbung) war sogar die Bootsfahrt erschwinglich, da wir für einen nur den halben Preis zahlen mussten. Auch nicht selbstverständlich hier in Neuseeland. Ausflüge kosten meist ne Stange Geld. Da sind wir oft froh, dass wir meistens alles selbst machen!

Aber auch die Wanderungen, die wir entlang der Milford Road gemacht haben stehen dem Erlebnis des Sounds in nichts nach. Aber seht selbst:

Southern Scenic Route

In Te Anau kamen wir erst spätnachmittags an. Schließlich steckten uns da bereits zwei Bergtouren an einem Tag in den Knochen.

Zum Glück bekamen wir noch einen schönen Platz auf dem Campingplatz. So konnte der Gasherd ausbleiben und wir gemütlich im Pub zu Abend essen und ein Bierchen trinken.

Die Fahrt hierher war wirklich schön. Auf der Scenic Route mit wenig Verkehr waren wir unterwegs. Viele Schafe und Rinder. Stürmisches Meer. 

Eigentlich wollten wir am Freedom Campingplatz Monkey Island übernachten. Der Platz war auch super. Direkt am Meer. Aber schon bei der Einfahrt mussten wir feststellen, dass Dauercamper dort ihre Lager errichtet hatten. Aber keine Dauercamper wie ihr sie euch jetzt vorstellt. Eher „reisendes Volk“, die Wagenburgen errichtet hatten. Wir hatten ein wirklich ungutes Gefühl und zogen es vor nochmal 130 Kilometer weiter zu fahren. So sind wir hier gelandet. Auf einer Wiese bei Fortrose. Direkt am Meer. Mit der Hoffnung auf einen spektakulären Sonnenuntergang. Also, drückt uns die Daumen, dass das Wetter hält!

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Von der Nordinsel auf die Südinsel

Nun sind einige Tage vergangen und wir haben erste Eindrücke der Südinsel gewonnen. Ich stelle den Beitrag online – leider ist das Internet grade sooooo schlecht, dass ich keine Bilder hochladen kann. Das hole ich nach, sobald ich eine bessere Übertragungsrate finde. (Update: 19.12./erledigt) Schaut doch mal auf Facebook und Instagram vorbei – da sind relativ aktuell Fotos eingestellt.

Aber nun weiter im Text:

Die Überfahrt mit der Fähre hat wunderbar geklappt. Wir hatten schönstes Wetter, so dass wir die etwa eine Stunde dauernde Einfahrt durch die Marlborough Sounds nach Picton richtig genießen konnten. Sogar eine kleine Gruppe Delfine haben wir gesehen. In Picton haben wir uns dann erst Mal einen Campingplatz mit warmer Dusche gegönnt. Da war es so schön, dass wir gleich zwei Nächte blieben. Unsere Wäsche haben wir dort auch gewaschen und uns im örtlichen Supermarkt mit dem Nötigsten eingedeckt.

In Picton gibt es nette Cafés und einige sehr nette Wanderungen. Wir haben eine Halbtagestour zum Snout Head ausgesucht. Bei Traumwetter genossen wir wunderschöne Ausblicke in den Queen Charlotte Sound und das Meer.

Weiter ging es auf dem kurvenreichen Queen Charlotte Drive Richtung Nelson. Das Wetter machte hier leider nicht ganz so mit. Oft war der Himmel wolkenverhangen und die Aussicht auf die unzähligen Buchten und Berge durch Schwaden verdeckt. In Nelson parkten wir unseren Camper mitten in der Stadt auf einen Parkplatz. Dort gibt es einen für Self-Contained Campervans ausgezeichneteren Bereich in dem man kostenlos übernachten kann. Das war mehr als klasse. So mitten in der Stadt blieb der Gasherd aus. Wir gingen essen und gönnten uns eine richtig leckere Pizza bei Stefano‘s. Eine absolute Empfehlung, falls ihr irgendwann mal in Nelson seid! (Werbung, weil es so lecker war)

Am nächsten Morgen wurde der Nachteil des zentralen Parkplatzes deutlich: Kehrmaschine, Zulieferer…all das machte das in Aussicht stehende Frühstück doch sehr unattraktiv. Ich schaute, ob es in der Nähe einen geeigneten Ort geben könnte und würde in Apple Maps fündig: der Stadtstrand bot einige Einrichtungen. Also schnell alles zusammengepackt und die 5 km zum Strand gefahren. Dort war es so klasse, dass wir am nächsten Morgen das gleich nochmal so machten. Zumal es hier auch eine Dusche – nur kalt! – gab.

Im Abel Tasman Nationalpark wollten wir eigentlich mit dem Kajak fahren und die schönen Strände bestaunen. Da das aber offensichtlich alle Touristen machen wollen, sind die Preise für Kajaks und Wassertaxis unverschämt teuer. Ein Kajak kostet etwa 160$, dazu käme dann nochmal mind. 100$ für‘s notwendige Wassertaxi. Das war uns nun wirklich zu teuer. Also musste ein schwäbisches Alternativprogramm her. Und das war wie sich am Ende herausgestellt hat richtig toll. Schaut einfach die Fotos an. Da muss ich nicht mehr dazu schreiben. Naja, vielleicht noch so viel: 0$!

Von Nelson fuhren wir dann über die Nelson Lakes weiter südlich Richtung Meer. Leider wollte das Wetter auch da nicht richtig aufreißen. Aber eine kurze Wanderung am Lake Rototui und der Gang über Neuseelands längste Hängebrücke waren trotzdem drin. Aber auch bei der Hängebrücke stellte ich fest: viel Geld für etwas was die Welt nicht braucht. Die 10$ für die Brücke waren ja noch ok. Das muss ja auch erhalten werden. Aber dann bieten die doch tatsächlich eine Seilrutsche an, für die man 30$ (sitzend) oder 60$ (liegend) bezahlen soll. Da die Rutsche nicht lang und auch nicht schnell ist, ist das echt ein Witz. Naja, man muss es ja nicht machen. 

Über den River brettern übrigens Jet-Boote, die einen besonderen Thrill versprechen. Wer‘s braucht.

In Westport blieben wir zwei Nächte, da wir einen wirklich schönen Freedom-Campground direkt am Meer gefunden haben. Leider ohne klare Stranddusche. Aber  zwischen sind wir ja Campingprofis. Im örtlichen Schwimmbad drehten wir ein paar Runden im Pool und duschten danach ausgiebig heiß. Für 10$ eine wirklich lohnende Investition!

Super war auch der kleine Ausflug und die zweistündige Wanderung am Cape zu der Seelöwenkolonie. Westport hat eine traumhafte Küste und tolles Hinterland mit hohen Bergen. 

Und die Seelöwen? Das war richtig toll. Die Mamas haben bereits ihre Babys bekommen. Wir konnten einige beim Säugen beobachten. Und auch den Papa, der seine Weibchen im Griff hat. Das war für mich wieder ein Highlight unserer Reise. Eigentlich immer wenn Tiere mit im Spiel sind, freue ich mich. Und sie in freier Wildbahn zu erleben ist immer etwas ganz besonderes.

Wir reisen weiter zu den Pancake Rocks und dann auch schon in die Alpen, zu den Gletschern. Hoffentlich macht das Wetter mit. Das ist hier in Neuseeland sehr unberechenbar und die Vorhersagen stimmen eigentlich nie.

Nun sitzen wir in Franz Josef – Ja das heißt wirklich so – und erholen uns von zwei anstrengenden Tagen hier. 

Die Pancake Rocks konnten wir bei bestem Wetter bestaunen. Die heißen so, weil sie wie übereinander gestapelte Pfannkuchen aussehen.  Und das stimmt wirklich! 

Das Wasser hat hier so eine Gewalt, dass es zwischen den Felsen hochgedrückt wird und dann die Gischt nach oben schießt. Ein wirklich beeindruckendes Spektakel – allerdings nur bei Sturm. Und wir hatten ja glücklicherweise tollstes Wetter. Das war so toll, dass wir unseren Camper direkt am Meer abstellten und noch einen Tagen gemütlich relaxten. Schön war‘s.

In Franz Josef haben wir wirklich viel gesehen. Natürlich sind wir zu dem Gletscher gelaufen. So nah man eben kann. Und eine richtige Wanderung zu einem Aussichtspunkt haben wir auch gemacht. Das war super anstrengend. Fünf Stunden über mit Moos bewachsenen Steinen. Glitschig und steil. Und dann? Naja, den Gletscher haben wir schon gesehen. Aber oberhalb des Gletschers kamen wir nicht raus. Das war so beschrieben. Wahrscheinlich sind die Texte 10 Jahre alt. Und damals war der Gletscher noch um einiges länger. Er verliert unglaubliche 1-7 Metter am TAG! Überall stehen deshalb Hinweistafeln zur Klimaveränderung und Tipps was man dagegen tun kann. Etwas unglaubwürdig. Denn den ganzen Tag fliegen Hubschrauber um gut zahlende Kunden über oder sogar auf den Gletscher zu fliegen. Von 8 bis 18 Uhr dröhnen die Rotoren. Und nicht von einem Hubschrauber. Mehrere Unetrnehmen buhlen um Kundschaft und das Geschäft boomt. Ich finde es schrecklich! Und das nächste Mal nehme ich Aufkleber mit auf denen steht: „Don‘t Book a helicopter scenic flight“. Und die klebe ich auf jedes Schild im Nationalpark auf dem steht: „What you can do against climate change“.

Das absolut beeindruckendste Erlebnis hier bei den Gletschern hatten wir am Lake Matheson. Dessen Wasser ist dunkelbraun. Und deshalb spiegelt sich die Umgebung in seiner Oberfläche. Natürlich nur bei besten Bedingungen: absolute Windstille, Sonne und am besten keine Wolken.

Tja und auf diesen Moement warteten wir. Die Berge waren verhängen und es sah wirklich nicht danach aus, dass sie noch aufreißen würden. Außerdem war es nicht windstill. Der See kräuselte sich. Wir liefen einmal drumrum, setzten uns auf eine Bank und warteten. Dann verließ uns der Mut und wir gingen zurück zum Parkplatz. Dort setzen wir uns ins Auto und warteten. Plötzlich sah es so aus, als ob die Wolken Platz machen würden. Wir also schnell zurück zum See. Und was soll ich sagen. Es war perfekt! 

Da ist es auch egal, dass es ab heute Nacht regen soll. Wir fahren eh weiter und schauen was Wanaka so kann. 

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Regen, Wolken und Leben auf einer Farm

Und wieder sind ein paar Tage vergangen und es ist so viel passiert.

Taranaki

Am Mount Taranaki hat morgens gleich die Sonne gescheint und der Gipfel war frei. Wir wollten unbedingt zu einem Bergsee, in dem sich der Berg bei klarem Wetter spiegelt. Also, los! Zwei Stunden Aufstieg durch Wald und Sträucher später kamen wir oben am Plateau an. Tja – und der Gipfel war in den Wolken. Viele andere warteten am See, der eher ein kleiner Tümpel ist, auf ihr perfektes Foto. Aber leider wollte sich der Berg nicht zeigen. Also entschlossen wir uns wieder abzusteigen. Unten angekommen, ein Blick zurück: der Berg war frei! Mannomann, da fühlt man sich schon ein bisschen „bergverarscht“.

New Plymouth, White Cliffs und Waganui

Auf jeden Fall haben wir einen tollen Campingplatz in der Nähe von New Plymouth gefunden. Direkt am Meer. Mit Toiletten und sogar einer Aussendusche. Was will man mehr. New Plymouth ist ganz nett. Man kann wirklich schön am Wasser entlang ins Städtle laufen. In der Stadt selbst gibt es nicht wirklich viel zu sehen, außer einer tollen Parkanlage und ganz netten Kneipen. Wir nutzten die Tage um unsere Akkus zu laden und Wäsche zu waschen. Als Camper muss man nämlich jede Steckdose nutzen, die man im Café findet.

Leider war mal wieder Regen angesagt. Wir wollten zu den White Cliffs. Aber das Wetter war wirklich furchtbar. Wir standen an den Klippen und es hat geschüttet wie aus Eimern. Außerdem war der Strand überspült und ein gefahrloses wandern nicht möglich. Also wie so oft Planänderung und Richtung Hawera zur Waihi Beach Reserve. Ein wunderbarer Freedom Camper-Platz oberhalb der Klippen. Und sogar Toiletten und Dusche. Das war ein Traum dort!

Von dort machten wir einen Abstecher Richtung Wanganui. Eine kleine Wanderung im Nationalpark. Nichts besonderes. Aber schön! 

Farmleben – von wegen Idylle

Der nächste Stop war da schon interessanter. Wir fuhren südlich Richtung Dannevirke. Dort in der Nähe lebt seit mehr als dreißig Jahren eine Freundin von mir auf einer Farm. Und da wollten wir einen Besuch machen. Das war auch richtig cool. Von außen sieht das Farmleben ja immer so idyllisch aus. Aber hey, das ist sooooo viel Arbeit. Hunderte Schafe, mehr als hundert Rinder, Pferde, Lämmer…und das Land, all das will täglich versorgt sein. Wir bekamen einen Einblick, was das alles bedeutet und halfen mit, so gut wir konnten. Fazit: langweilig wird es da nie! Aber mit Tieren zu arbeiten finde ich auch immer schön!

Napier und Cape Kidnappers

Ein Highlight war in jedem Fall der Besuch von Napier und die Tölpelkolonien am Cape Kidnapper. Napier ist wirklich schön. Die Strandpromenade ist ganz neu angelegt und das Meer ist wild. Schwimmen unmöglich! 

Zur Tölpelkolonie hat uns ein Traktor mit Anhänger etwa 2 Stunden über den Strand gezogen. Am Cape angekommen muss man noch etwa 30 Minuten einen Berg hochlaufen. Aber dann ist man da. Hunderte, oder Tausende, Tölpel brüten hier jedes Jahr. Die Vögel werden etwa 30 Jahre alt und sind ihrem Partner lebenslang treu. Sie kommen aus Australien hierher, besetzen jedes Jahr das gleiche Nest und brüten ein Junges aus. Das ziehen sie gemeinsam auf und im Februar/März gehts zurück nach Australien. Das war wirklich beeindruckend. Und die Fahrt mit dem Traktor ein echtes Erlebnis. Man kann auch laufen. Muss dann aber immer die Gezeiten im Blick haben und hat nicht wirklich viel Zeit. Da war das mit dem Traktor eindeutig lustiger und stressfreier.

Wellington

In Wellington haben wir nun die letzten zwei Tage verbracht. Wir haben außerhalb der Stadt „gewohnt“ und sind mit dem Bus reingefahren. Das war total problemlos. Und geschlafen haben wir am Meer definitiv ruhiger und schöner wie in der City.

Hier haben uns wieder mal die Neuseeländer überrascht. Die sind so unglaublich hilfsbereit. Wir stehen an der Bushaltestelle. Hält ein Auto an. Die Frau kurbelt das Fenster runter und fragt ob wir in die City wollen. Klar! Wir steigen ein und fahren mit dem freundlichen älteren Ehepaar in die Stadt. Wo sonst erlebt man so etwas?

Und in einen Stadtplan schaut man keine drei Sekunden, schon wird man gefragt, ob man Hilfe braucht. 

Wellington haben wir uns „erlaufen“. In zwei Tagen sind wir mehr als 55.000 Schritte gelaufen und wir glauben, wir haben alles gesehen.

Eine wirklich schöne Stadt am Meer. Mit toller Kneipenszene. Und viel grün drumrum. Aber schaut selbst.

Jetzt gehts weiter auf die Südinsel, von der viele sagen, sie sei noch viel schöner als der Norden. Wir sind gespannt!

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Vulkane, Geysire und leuchtende Würmchen…

Hier verfliegen die Tage wie im Nu.

Ich bin mit meinem Bericht total hintendran. Das liegt zum einen daran, dass wir wirklich jeden Tag unglaublich viel unternehmen. Und zum anderen, dass ich die Berichte nur online stellen kann, wenn ich zuverlässiges und schnelles Internet habe. Und da wir mit dem Camper unterwegs sind ist das nicht so oft der Fall.

Aber egal – ich bin ja im Urlaub und nicht im Stress!

Rotorua

Aber zurück zu Rotorua. Da hatten wir dann doch noch einigermaßen Glück mit dem Wetter. Nachdem es wirklich fast den ganzen Tag in Strömen geregnet hatte, riss es am nächsten Tag auf. Also packten wir unsere Sachen und machten uns auf zum Te Puia, einem Thermal Schutzgebiet, das etwa 3km südlich des Stadtzentrums liegt. Ein Geysir namens Pohutu ist dort die Hauptattraktion. Er bricht etwa 20x am Tag aus und das ist echt gewaltig. Bis zu 20 Meter hoch kann er spritzen. Wahnsinn! Neben diesem Geysir gibt es noch ein paar Kleinere, viele blubbernde Schlammlöcher und ein Kiwihaus. Dort hatten wir sogar das Glück einen zu entdecken. Und die scheuen nachtaktiven Vögel sind größer als ich gedacht habe. Insgesamt haben wir fünf Stunden in dem Park verbracht. Leider darf man keinerlei Fotos veröffentlichen… das verstehe wer will. Wäre es doch Werbung für diesen tollen Park.

Lake Taupo

Da das Wetter nicht so toll war fuhren wir weiter gen Süden zum Lake Taupo. Dort übernachteten wir an einem Freedom Camper Platz direkt am See. Als wir ankamen regnete es in Strömen. Egal. Wir mussten uns waschen. Also den Bikini an und ab ins eiskalte Wasser! Brrr. Das war echt zapfig. Aber danach fühlten wir uns super. Wir haben zwar eine Dusche im Camper. Aber wir benutzen die eigentlich nicht. Wenn man duscht, steht man im Klo. Das bedeutet, dass dann auch alles nass wäre… und da wir nie am Strom hängen, müssen wir auch sparsam mit unserem warmen Wasser – das mit der Batterie geheizt und gepumpt wird – umgehen. Bislang klappt das echt super.

Die größte Überraschung erlebten wir am nächsten Tag: Sonnenschein! 

Lake Taupo – Campen direkt am azurblauen See

Waimango Volcanic Valley

Also Planänderung und wieder zurück Richtung Rotorua. Wir wollten unbedingt den Champagner Pool im Waimangu Volcanic Valley sehen. Und was soll ich es sagen? Das hat sich sowas von gelohnt. Die Farben sind einfach unglaublich. Ich hoffe ich kann ein paar Fotos hochladen. Denn alles Beschreiben würde das nie erreichen, wie es tatsächlich aussieht. 

Super. Das hat geklappt mit den Bildern 🙂

Wetter war also gut. Kein Problem mal eine längere Fahrt hinzulegen. Etwa 150 km weiter liegt Waitomo. Dort wollten wir uns die berühmte Glühwürmchenhöhle anschauen. Wir stellten unseren Camper etwa 10 Minuten entfernt von der Höhle auf einem Restaurantparkplatz ab. Die Besitzer erlauben Campern hier kostenlos zu übernachten. Der Platz war auch entsprechend voll. 

Waitomo

Super war, dass wir am nächsten Tag doch tatsächlich die erste Führung in die Waitomo Glowworme Cave ergatterten. Und das war beeindruckend. Ich habe schon viele Höhlen gesehen. Aber das was es dort gibt, diese Glühwürmchen, das ist unerreicht. Ein Highlight der Besichtigung war als unser Maori Guide in der „Kapelle“ in der Dunkelheit sang und die Glühwürmchen leuchteten. Hier ist die Akustik so gut, dass sogar Konzerte stattfinden. Und dann die Fahrt mit dem Boot in der dunklen Höhle. Und an der Decke hunderttausende grün funkelnde Punkte – lauter hungrige Glühwürmchen. Wahnsinn. Aber auch: absolutes Fotoverbot. Naja, wegen den Würmchen kann ich das sogar verstehen.

Weil das Wetter wirklich super war, fuhren wir gleich weiter zur Mangapohue Natural Bridge. Die liegt etwa 25 km westlich von Waitome. Der kurze Spazierweg führt zu einem riesigen Kalksteinbogen. Wow.

Etwas weiter ging es für uns in die nächste Höhle. In der Piripiri Cave bestaunten wir mit unserer Stirnlampe riesige fossilierte Austern. Und das ganz allein. In die Höhle darf man nämlich einfach so. 

Zum Abschluss erwartete uns noch ein 30 Meter hoher Wasserfall. Die Marokopa Falls sind wirklich beeindruckend. Und wir waren wieder mal ganz allein. Schön!

Marokopa Falls

Forgotten World Highway

Wetter gut – das bedeutet für uns: Weiterfahrt. Bis zum Beginn des Forgotten World Highway sind wir an dem Tag noch gefahren. An einem Fluss bauten wir unser Nachtlager auf. Und das Wetter war sogar so schön, dass wir draußen zu Abend essen konnten.

Fast ganz alleine waren wir auf dem großen Campingplatz. Vier Jungs legten mit ihren Kanus an und bauten ihre Zelte auf. Die waren froh, dass wir da waren. Haben sie ihre viertägige Kanutour begonnen ohne Klopapier einzupacken. Da halfen wir doch gerne mit drei Rollen aus. Gute Fahrt ihr Vier!

Der nächste Tag begann wie aus dem Bilderbuch. Sonne pur. Das bedeutet für uns: duschen. Juhuu. Der Fluss war braun. Wahrscheinlich durch den vielen Regen. Aber es gab einen Waschplatz mit Wasserpumpe. Zu zweit ging das dann schon mit dem Waschen. Fünf Liter Flasche füllen. Einer spielt Dusche und der andere duscht. Das klappte prima. Und da auf dem Platz nix los war, war das auch problemlos möglich. 

Nach dem Frühstück ging es auf die 155 Kilometer lange Straße, die den Namen Forgotten World Highway trägt. Und das war super. Wenig Verkehr, langsames Fahren, viel zu sehen, einfach gemütliches Reisen. So mag ich das. Schaut euch die Fotos an. War echt klasse!

Das Nachtlager haben wir unterhalb des Mount Taranaki aufgeschlagen. Der Berg ist ein typisch geformter, etwas mehr als 2500 Meter hoher Vulkankegeln. Wenn er nicht in den Wolken liegt, sieht man ihn schon von weitem. Und das ist echt beeindruckend.

Taranaki – like no other

Wir wollen den Berg erklimmen. Hoffen wir dass das Wetter hält!

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Die erste Woche in Neuseeland

Was wir in den letzten fünf Tagen so erlebt haben sieht man am eindrucksvollsten wohl auf den Fotos.

Die zweite Nacht verbrachten wir auf der Waiomu Domain Beachfront Reserve – erneut ein Platz für Self Contained direkt am Meer. Und das beste: es hatte sogar eine Dusche. Ok. Sie war am Strand mit kaltem Wasser. Aber immerhin! Wir haben zwar ein Klo und eine Dusche im Camper. Wir benutzen aber nur nachts das Klo und duschen versuchen wir weitgehend zu vermeiden. Das verbraucht viel Wasser und Strom. Deshalb nutzen wir jede Gelegenheit zum Schwimmen oder wenn möglich auch zum Duschen.

Waiomu Domain Beachfront

Am nächsten Tag ging es der Küstenstraße entlang nach Coromandel.
Ein wirklich nettes Städtchen mit alten Holzhäusern.
Während der Fahrt Richtung Whangapoua hat es zu regnen angefangen. Trotzdem machten wir uns auf die Wanderung zu einem der schönsten Strände der Welt. Und der New Chums Beach ist wirklich toll – sogar bei wechselhaften Wetter. Nur unsere Badekleidung haben wir nicht gebraucht.

Dann hieß es wie jeden Abend noch einen Stellplatz zu finden. Gelandet sind wir in Cooks Beach. Ganz nett war es hier. Und viele Hasen gab es auch. Und zutraulich waren die – aber kein Wunder. Bei den Campern fällt immer was ab.
Aber auch hier gilt: nur für Self Contained. Zelten verboten! Zwei Touris juckte das nicht. Fett packten sie ihr Zelt aus und feierten eine Party mit anderen Campern. Das böse Erwachen folgte am frühen Morgen. Der Coast Guard kontrollierte den Platz und schickte einige Camper, die außerhalb der freigegebenen Zone parkten und natürlich das zeltende Pärchen sofort weg. Vorher müssen aber noch 200$ bezahlt werden. Soviel kostet das nämlich!
Also eine Warnung an alle: haltet euch an die Regeln! Bislang wurde jeder Platz kontrolliert! Und das lohnt sich doch nun wirklich nicht.

Cooks Beach ist ein super Ausgangspunkt für den Hot Water Beach und die Cathedral Cove. Zwei absolute Highlights der Nordinsel.

Nach dem Frühstück in unserem schnuckligen Campervan ging es zum Hot Water Beach. Am Strand gibt es heiße Quellen, die unter dem Sand sprudeln. Also: Spaten mieten und losgraben . Schnell war unser Pool fertig. Rein und genießen. Teilweise ist das Wasser so heiss dass man sich verbrennt. Man muss höllisch aufpassen. Aber definitiv ein „Must do“. Finden wir zumindest!

Danach ging es auf einem hügeligen Küstenpfad von Hahei zur Cathedral Cove. Ein richtig toller Strand mit tollen Felsformationen. Leider hatten wir heute nicht das beste Wetter – gebadet haben wir hier nicht. Aber wir hatten ja schon unseren tollen Pool.

Weiter ging’s mit unserem Camper Richtung Süden. Übernachtet hatten wir in Paeroa. Und das erste Mal mussten wir etwas zahlen. 5$ kostete unser Stellplatz mit Strom. Und am nächsten Morgen konnten wir unser Klo und unseren Schwarzwassertank entleeren und neues Frischwasser tanken. Das war es definitiv wert!

Nach dem ganzen Ent- und Befüllen fuhren wir zur Karangahake Gorge – Natur, Schluchten, alte Minen und Tunnel. Das war wirklich spannend den alten Schienen zu folgen und durch etwa 1km lange Tunnel zu laufen.

Tja, und nachmittags hatten wir ein richtiges Touri-Programm auf dem Plan. Ab nach Hobbiton. In deutsch würde man sagen: Hobbingen. Und die eingefleischten Fans der „Herr der Ringe“ wissen was das bedeutet: wir schauten uns das Original Movie-Set an. Die Häuser der Hobbits sind so niedlich. Und die Landschaft unglaublich.

Ein teurer Spaß – aber wenn man als Fan der Trilogie schon mal da ist, muss man da wohl durch. Aber seht selbst!

Abends fuhren wir zur Horahora Domain. Das war bislang unser schönstes Fleckchen zum Schlafen. Ein Stellplatz direkt am Wasser. Öffentliche Toiletten und morgens ein erfrischendes Bad im Waikato River. Das war richtig klasse!

So. Und jetzt sind wir in Rotorua. Eigentlich wollten wir heute ganz viele Geysire und blubbernde Schlammlöcher anschauen. Aber es regnet in Strömen. Und da alles hier richtig viel Eintritt kostet und bei Regen das Ganze nicht wirklich toll aussieht und auch wenig Spaß macht, sitze ich nun im I-Site und schreibe. Hier kann man seine Geräte aufladen und das kostenlose WLAN nutzen. Das ist wirklich ein toller Service!

Arbeitsplatz im I-Site Rotorua

Deshalb kann ich auch ein paar Fotos zu meinen Artikeln hochladen. Das freut mich – und euch hoffentlich auch!

Drückt uns die Daumen, dass das Wetter besser wird. Bislang sieht es leider nicht danach aus.

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Ankommen in Neuseeland

Zum Schreiben komme ich hier irgendwie nicht. Das Land hat einiges zu bieten, so dass wir eigentlich jeden Tag volles Programm haben. Heute – wir sind gerade in Rotorua – ist der erste richtige Regentag. Und so nutzen wir den Tag zum Akkus laden, Waschen, einkaufen, … und ich zum Reisebericht schreiben.

Ach ja, aufgrund den neuen Datenschutzbestimmungen bin ich verpflichtet meine Texte mit „Werbung“ zu kennzeichnen, auch wenn ich nix dafür bekomme. Da ich hier einige Anbieter erwähne mache ich das mal: Werbung.

Air Tahiti Nui

Dafür kann ich eine absolute Empfehlung abgeben. Der Flug mit dem neuen Dreamliner war fantastisch. Tolle Sitze, gutes Essen, netter Service! Schön war auch unser Fensterplatz, so dass ich ein paar schöne Fotos machen könnte. #loveairtahitinui

Einreise nach Neuseeland

Die Einreise nach Neuseeland klappte ohne Probleme – mit dem deutschen Pass müssen wir nicht mal in der Schlange anstehen. Einfach scannen, automatische Gesichtskontrolle und schon ist man drin.

Dann geht´s durch den Zoll. Überall wird man darauf hingewiesen, dass jede vergessene Banane oder ähnliches 400$ kostet. Außerdem muss man alle Outdoorsachen deklarieren und checken lassen. Wir hatten extra neue Wanderschuhe gekauft. Aber unsere Stöcke haben wir brav angegeben. Wie schon beim ersten Mal war auch dieses Mal der Beamte sehr nett. Er meinte nur freundlich, dass die Stöcke kein Problem sind, fragte ob wir Zelt oder Wanderschuhe hätten. Das mit dem Zelt konnte ich verneinen und zu den Wanderschuhen hob ich einfach meinen Fuß und teilte dem Beamten mit, dass wir die extra neu gekauft haben. Perfekt. Durchgewunken. Gepäck durch die Röntgenkontrolle und drin waren wir. NEUSEELAND. Juhuu!

Jucy Campervan

Mit dem Shuttle von Jucy ging es dann zur Station wo wir nach einigen Formalitäten unseren Campervan in Empfang nahmen. Unser „Chaser“ hatte zwar schon mehr als 100.000 km auf dem Buckel, aber das Interieur war neu. Von den Matratzen, über die Dusche, das Klo, Herd und Kühlschrank – alles niegelnagelneu. Klasse!

Es ging also endlich los. Die App mit allen Campingplätzen hatte ich mir ja schon zuhause runtergeladen, so dass sie auch offline funktioniert. Wir navigierten also zu unserem ersten Freedom Camping – so heissen die Plätze die für Self Contained Vehicles umsonst sind. Unsere erste Nacht verbrachten wir am Kaiaua Boat Club Reserve. Ein wirklich schönes Plätzchen direkt am Meer. Und das Beste: ein toller Pub war auch noch direkt über der Straße. Wir hatten ja noch nix eingekauft.

Wir schliefen auch erstaunlich gut, so dass es frühmorgens gleich weiterging in Richtung Thames, wo wir uns mit allem nötigen für die nächsten zwei Monate eindecken wollten. Dank Warehouse und Pak´n ´ Safe klappte das super und unser Campingurlaub konnte beginnen.

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Auckland – Tahiti

Unseren zweiten Tag in Auckland verbrachten wir wie den ersten: zu Fuß durch die City. Da es bedeckt war und wir auch noch ein bisschen was drumrum sehen wollten, nahmen wir morgens die Fähre nach Devonport. Die bringt einen in zehn Minuten in das schöne Städtchen. Dort erkundeten wir zwei Lookouts – Mount Helen und North Head, die beide einen fantastischen Blick auf Auckland und die umliegenden Inseln bieten.

Interessant war auch die militärische Vergangenheit – wir hatten das Gefühl, die Berge bestehen nur aus Bunker und Kanonen.

Ein wirklich toller Ausflug, den wir jedem empfehlen können.

Zeitreise in die Vergangenheit

Am nächsten Tag ging es für uns wieder zum Flughafen. Leider hatte unser Flug mit Air Tahiti Nui (Werbung unbezahlt) zwei Stunden Verspätung. Da wir das bereits beim Check-In erfuhren überreichte uns der nette Herr der Fluggesellschaft zwei Gutscheine mit je 15$. Das fand ich wirklich eine nette Geste!

Pünktlich am Sonntag gegen 18.30 Uhr hob der Flieger dann ab um etwa 5 Stunden später, mitten im Pazifik, auf Tahiti zu landen.

Witzig ist, dass wir die Datumsgrenze „rückwärts“ überflogen – wir kamen am Sonntag kurz nach Mitternacht an. 

Raus aus dem Flieger, rein ins Gebäude. Dann die große Überraschung: tanzende Frauen und Ukulele spielende Männer begrüßten uns. 

Was auch witzig ist, ist dass wir als Bürger der EU kein Immigration Form ausfüllen müssen. Pass vorzeigen und gut ist. Soweit weg von daheim und doch ein bisschen wie zuhause. 

Beni vom Fare Suisse Guesthouse (Werbung unbezahlt) holte uns am Flughafen ab und brachte uns in unser Zimmer. Das war wirklich super. Um Mitternacht hätte ich nicht mehr nach einem Taxi suchen und feilschen wollen. Danke, dafür, lieber Beni.

Papeete

Am nächsten Morgen durften wir das leckere Frühstück mit selbstgebackenen Brötchen essen. Auf der Terrasse bei etwa 26 Grad.

Was für ein toller Start in den Tag!

In Papeete gibt es nicht wirklich viel zu sehen. Die Gebäude sind ziemlich heruntergekommen. Aber die Menschen sind sehr nett – wenn man im Reiseführer blättert, wird man sofort angesprochen ob man helfen kann. Und von einer Familie, die unter einem Pavillion picknickte wurden wir zum Mitessen eingeladen. Einfach so. Es gab Fisch ☺️

Morgen geht es dann weiter: mit der Fähre nach Moorea. Und dort sind wir dann endlich mal auch etwas länger. Eine Woche haben wir uns in einem netten AirBnB eingemietet. Mal sehen, was es von dort zu berichten gibt.

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